Funkturm Wilsdruff: Zähes Ende

Das Ende hatten sich viele Zuschauer dann doch spektakulärer vorgestellt: Nach einem metallischen Geräusch und mit reichlich 30 Minuten Verspätung bewegte sich der Funkmast fast in Zeitlupe Richtung Erdboden. Ein dumpfer Knall als die 153 Meter lange Antenne auf den Boden schlägt, das war´s.

Die letzten Minuten der Antenne liefen allerdings nicht ganz nach Plan. Zwei Schneidladungen sollten die beide Halteseile durchtrennen. Allerdings blieb ein Stahlseil nach der Sprengung intakt. Erst im zweiten Versuch gelang es, auch dieses zu durchtrennen.

Trotz Regenwetter nutzten mehrere hundert Zuschauer, darunter auch viele Familien, die Gelegenheit, sich von der Antenne zu verabschieden. Der Andrang war so groß, dass auf der Straße zwischen Wilsdruff und Limbach zeitweise nichts mehr ging.  Die Sperrung auf der A4 sorgte für einen Rückstau bis nach Dresden.

Der ehemalige Mittelwellen-Mast war seit 2013 außer Betrieb. Der Abriss sei alternativlos gewesen, teilte die Media Broadcast GmbH (Eigentümer) mit. Das Unternehmen führte insbesondere die hohen Unterhaltskosten an. Darüber hinaus habe es auch keinen Käufer gegeben, der in der Lage war, die Abrisskaution zu hinterlegen. In den letzten Jahren hatte vor allem der Förderverein Funkturm Wilsdruff um die Antenne gekämpft.

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