»Wir haben unser Haus bis zum 30 April geschlossen«, berichtet Christiane Freitag- Pittasch, Referentin für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit am Senftenberger Theater. Immerhin 40 Veranstaltungen, die knapp 1 200 Gäste ins Haus gespült hätten, fallen dieser Reglung zum Opfer. »Es hat jeder, der eine Karte besitzt, Anspruch auf Rückerstattung. Trotzdem wäre es schön, wenn es eher zu einem Gutschein kommt, als das Geld fließen muss«, sagt sie. In Zahlen bedeutet das, dass Einnahmen zwischen 80 000 und 100 000 Euro durch die Schließung in der Theaterkasse fehlen. Trotz dieser nicht rosigen Aussichten ist kreative Hilfe für andere Menschen ein großes Thema im Haus.
Nähen für die Gesundheit
»Wir nähen mit einem Baumwollstoff und einem Einlagestoff nach einem älteren Muster einen Mundschutz«, beschreibt Karin Laid, Leiterin Kostümabteilung, die Aktion. »Zum Teil nähen wir Zuhause und im Schichtbetrieb in unserer Werkstatt im Theater«, fügt die Gewandmeisterin hinzu. Zunächst wurden über 400 Masken für die knapp 200 Angestellten in der ambulanten und stationären Pflege des ASB-Kreisverbands Senftenberg genäht. Die Arbeit wird nach diesen Masken nicht enden. Auch darüber hinaus werden Masken für den Schutz von Pflegepersonal genäht. Die regionale Verteilung erfolgt ausschließlich über das Landratsamt Oberspreewald-Lausitz. Zur Unterstützung von älteren und kranken Menschen sowie solchen, die zur Risikogruppe gehören, stehen das technische Personal und der Fuhrpark des Senftenberger Theaters zur Verfügung.
Für die Schauspieler unter den knapp 100 Mitarbeiter der neuen Bühne bedeutet die Schließung ebenfalls Einschnitte in den Arbeitsalltag. Aber auch hier macht sich kein Frust breit: »Unsere Schauspieler machen auf den sozialen Kanälen weiter und posten kleine Szenen«, erzählt Christiane Freitag-Pittasch. Die kreative Arbeit des Ensembles kann man auf Instagram und Facebook bestens beobachten. Also, folgen lohnt sich in diesem Fall, denn diese künstlerischen Originale sind so sicherlich nicht oft zu erleben. Dramaturg Lukas Schädler und Christiane Freitag-Pittasch betreuen den virtuellen Theatergenuss.
Planungen für Amphi-Saison
Unter den 40 Absagen sind auch die erwarteten Premieren von »Die Studentin und Monsieur Henri« und »Der Sohn«. Die Uraufführung des Stücks von Oliver Bukowski, Gewinner des Stücke-Wettbewerbs Lausitzen 2019, wird Anfang Oktober zu sehen sein. Aber für die Theatermacher aus Senftenberg geht trotz der Absagen die Planung weiter: »Wir arbeiten intensiv an der Durchführung unserer Amphitheater-Saison«, bestätigt die Pressereferentin. Am 1. Mai wird der Amphi-Spielplan bekannt gegeben. Karten können ebenfalls ab diesem Datum an der Theaterkasse zumindest online und per Telefon gekauft werden. Inwiefern eine reibungslose Draußen-Saison der neuen Bühne Senftenberg abläuft, vermag keiner zu sagen. »Wenn es Einschränkungen in der Besucherzahl gibt oder Veranstaltungen verschoben werden müssen, gibt es garantiert das Geld zurück oder die Tickets behalten ihre Gültigkeit für den Ausweichtermin«, stellt Tom Fehrmann, Koordinator der Gastspiele an der neuen Bühne klar.
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