»Paula on Tour« startet in die Anden

Von der Sierra Cordoba geht es zuerst ganz entspannt auf einer gut befahrbaren Hauptstraße in südwestlicher Richtung, um später auf eine Nebenstrecke abzubiegen. Es wird einsamer, in immer enger werdenden Serpentinen spulen wir nach oben. Immer wieder müssen wir in den Kehren rangieren, da wir nicht in einem Zug herumkommen. »Warum nochmal müssen wir uns hier so quälen?«, fragt Frank. »Wegen der schönen Landschaft,« antworte ich. »Und warum sind wir die Einzigen die diese Strecke fahren?«, fragt er weiter. Tja, darauf habe ich auch keine Antwort… Natürlich wäre die parallel laufende Hauptroute einfacher und schneller zu bewältigen – aber sicher nicht so ungestört. Auf der Passhöhe bei 2.000 Meter, dann die Überraschung. Etwa 15 Kondore kreisen über uns. Als ob sie auf uns warten würden. Auf wen sonst, ist ja kein anderer hier. Ganz nah gleiten sie vorbei und obwohl sie ohne Flügelschlag schweben, hören wir die Luft rauschen, wenn sie genau über uns sind. Gänsehaut pur! Wir opfern sogar zwei Steaks vor lauter Begeisterung. Leider holen sie sich diese nicht während wir da sind. Egal, das war die Belohnung für die schönen Fotos, die wir machen durften.

Die Abfahrt beginnt in Serpentinen und läuft gemächlich nach unten aus. Das Versprechen der schönen Landschaft wurde bedingungslos gehalten. An einem schönen See finden wir ein ruhiges Plätzchen für die Nacht. Morgen geht es weiter Richtung Anden.

Anden

Sie ziehen sich wie eine ungleichmäßige Wirbelsäule durch das gesamte Land und sind etwa genauso alt wie die Alpen. Ihre Bildung ist jedoch immer noch nicht abgeschlossen, das beweisen die zahlreichen, teils noch immer aktiven Vulkane. Man unterscheidet innerhalb Argentiniens die Puna im Norden, die Hochkordillieren und weiter südlich, die Südkordillieren. In den Hochkordillieren liegt der Aconcagua (Foto).

Aconcagua (6.962 Meter hoch)

Er wird als vieles gerühmt. Der höchste Gipfel Argentiniens, der höchste der Anden, der höchste Amerikas, der höchste außerhalb Asiens. Egal was er ist, er ist jedes Jahr Ziel von über viertausend Bergsteigern aus aller Welt. Nicht jeder schafft es allerdings bis ganz nach oben. Den wollen wir natürlich auch sehen. Von unten – versteht sich! Schon der Beginn der Bergstraße überrascht uns landschaftlich sehr. Umso höher wir kommen, desto stiller wird es im Auto. Selbst mir fehlen die Worte. Man könnte alle hundert Meter ein Foto schießen. Je nach Sonne und Wolken verändern die Berge ihre Farbe. Und es geht höher und höher. Angesichts der gigantischen Berge und deren Entstehungsgeschichte, wird uns sehr deutlich, das unser Leben in der Geschichte nur ein Wimpernschlag ist. Sogenannte Probleme werden hier zu einem Nichts »pulverisiert«.

Bei den Inkas

 Auf etwa 2.700 Meter besichtigen wir die Puente del Inka. Man vermutet, das die Inka bis hierher vorgedrungen sind. Die Brücke wurde allerdings nicht von ihnen gebaut, sondern ist ein durch Erosion gebildeter, natürlicher Bogen. Dieser spannt sich 47 Meter hoch und 28 Meter breit über den Rio Mendoza. Die sehr schwefelhaltige Quelle die hier entspringt, hat dem Stein seine gelb-rötliche Färbung gegeben (Foto). Weiter hinauf geht es zum Besucherzentrum, hier bekommt man die Genehmigung für einen Rundwanderweg.

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