Prellbock 2021 geht an Vodafon

   Das hat sie sich verdient, könnte man sagen: Mehr als die Hälfte aller Sachsen, die bei der Abstimmung mitmachten, schlugen die Vodafone Deutschland GmbH für den „Prellbock 2021“ vor. Damit hat der Telekommunikationsanbieter mit fast 1.400 Beschwerde-Stimmen den Negativpreis des sächsischen Verbraucherschutzes mehr als verdient.

Für die Verbraucherzentrale Sachsen ist das kaum verwunderlich: Hier ist Vodafone ein Dauerbrenner in der Rechtsberatung und Probleme mit den Verträgen des Anbieters Alltag. Der Ärger ist groß und reicht von mangelhaftem Kundenservice über unberechtigte Forderungen bis hin zu Leistungsausfällen und windigen Vermittlern. Die gute Nachricht: „Fast immer können wir den betroffenen Kunden helfen“, so Andreas Eichhorst, Vorstand von der Verbraucherzentrale Sachsen. „Wir können gemeinsam ihr Geld und ihre Rechte bei Vodafone einfordern und haben oft die Erfahrung gemacht, dass der Anbieter einlenkt, wenn sich die Verbraucherzentrale meldet und den Vorgang übernimmt.“

Als großes Ärgernis wird in Beschwerden der Kunden der schleppende und mangelhafte Kundenservice angegeben. In einem Beispiel erfolgte bei einem bereits beendeten Vertrag wochenlang keine Rückerstattung an den Verbraucher. Außerdem führte ein untergeschobener Vertrag nach Wochen der Mahnflut hin zum Inkassoverfahren. Zudem sieht die Verbraucherzentrale kritisch, dass Vodafone mit windigen Vermittlern zulasten der Transparenz zusammenarbeitet.

Der „Prellbock“ wird seit 2013 aller vergeben. 2013 ging er an den Abofallenbetreiber B2B Technologies GmbH aus Chemnitz, 2015 an die MGN GmbH in Dresden, die Senioren mit teuren Abos für fragwürdige Nahrungsergänzungsmittel abzockte. 2017 wurde ein Doppelpreis an die Erzgebirgssparkasse und die Sparkasse Zwickau wegen gekündigter Prämiensparverträge ausgereicht. 2019 erhielt ihn die Marke PŸUR des Telekommunikationsanbieters Telecolumbus AG.

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