Stauseebad Cossebaude: Stadt und Vattenfall verhandeln

Wird künftig genug Wasser im unteren Stauseebad sein, um den Standort als Freibad zu erhalten? Das ist die Kernfrage, um die es geht. Denn das Pumpspeicherwerk (PSW) als Energieerzeuger ist seit 31. Dezember 2020 Geschichte, Vattenfall hat das 1930 gebaute Werk aufgegeben, da es seine Nutzungsdauer weit überschritten hat. Müsste es saniert werden, würden die Kosten für Vattenfall mindestens 90 Millionen  Euro betragen.

Vertrag über Badebetrieb beendet

Vattenfall hat den Vertrag  mit der Stadt über die Nutzung des unteren Sees als Badebetrieb für Ende 2020 gekündigt. Theoretisch wäre damit das Schicksal des Bades besiegelt. Das hängt mit dem Wasserspiegel im unteren Staussee zusammen. Sinkt er ab, ist ein Badebetrieb nicht mehr möglich. »Denkbar wäre eventuell die Haltung des aktuellen Wasserstandes im unteren Stausee durch einen Weiterbetrieb der Brunnengalerie zum Ausgleich der entstehenden Wasserverluste«, wie Dresdens OB bereits im vergangenen Jahr in einem Schreiben an Linken-Fraktionschef André Schollbach mitteilt. Das Staussebad einfach zu schließen wäre jedenfalls keine Option, das Bad ist seit vielen Jahren das beliebteste und meist besuchte Freibad in der Stadt.

Es wird noch verhandelt

Die bisherigen Verhandlungen mit der Vattenfall Wasserkraft GmbH seien kontruktiv, wie Dresdens
Finanzbürgermeister Dr. Peter Lames jetzt verlautbaren ließ.
„Natürlich haben aber beide Parteien unterschiedliche Zielsetzungen im Prozess. Auch innerhalb der Stadtverwaltung sind die Zielstellungen der einzelnen Geschäftsbereiche zu bündeln, die über einen Erhalt des Bades im unteren Stausee hinausgehen. Daher ist es unser vordergründiges Ziel, das Baden im Stauseebad Cossebaude in der anstehenden Saison zu ermöglichen. Die weiteren Ziele sind sicher nicht kurzfristig abzustimmen, sondern bedürfen einer komplexen Absprache“, heißt es in einer Pressemitteilung des Finanzbürgermeisters.

Was heißen soll: Wir reden miteinander, wir wollen alle das Bad erhalten, aber konkrete Zahlen und Fakten stehen noch nicht fest.

Immerhin unterschrieben Vattenfall und die Stadtverwaltung bereits Ende des Jahres eine gemeinsame Eckpunktevereinbarung, in der es um ein Übertragungskonzept der Gesamtanlage des Pumpspeicherwerkes Niederwartha sowie die damit verbundene Einhaltung der technischen, rechtlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Stilllegungsprozess geht. „Mit der Unterzeichnung bekräftigt die Stadt ihr Ziel, den unteren Stausee mit dem jetzigen Wasserstand dauerhaft als Teil des Stauseebades Cossebaude zum Badebetrieb zu nutzen-2, so Lames.

Plan B: Ein 50-Meter-Becken

Zumindest einen Plan B scheint die Stadtverwaltung zu haben: „Sollte keine Einigung zur Übertragung der Anlage zustande kommen und somit der Wasserspiegel im unteren Stausee unter ein für den Badebetrieb nutzbares Maß abgesenkt werden, prüft die Dresdner Bäder GmbH parallel die Errichtung eines 50-Meter-Beckens auf dem Gelände des Stauseebades“, heißt es in der Pressemitteilung.  Dies würde eine Fortführung des Badebetriebes jedoch frühestens ab der Saison 2023 ermöglichen

 

 

 

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