Zum Corona-Schnelltest in die Apotheke

Die Apothekerin hat stressige Wochen hinter sich. Seit sie am 22. Dezember punkt 19 Uhr mit den Antigen-Schnelltests begonnen hat, reißt die Nachfrage danach nicht mehr ab. Bis Ende der ersten Januarwoche führten Dr. Katja Scarlett Daub und ihre Mitarbeiter in ihrer Dresdner City-Apotheke im Hauptbahnhof fast 1.400 Schnelltests durch. Sie folgte damit einem Aufruf des Sächsischen Apothekerverbands, der Sächsischen Landesapothekerkammer und Sachsens Sozialministerin Petra Köpping, solche Tests anzubieten. Doch während die meisten sächsischen Apotheken Schnelltests nur an Ärzte und medizinische Einrichtungen weiterverkaufen, hat sich Dr. Daub entschieden, die Tests selbst vor Ort durchzuführen.

Ausschlaggebender Grund war für sie die häufige, fast verzweifelte Nachfrage nach Testmöglichkeiten. »Kurz vor Weihnachten zum Beispiel kam eine  ältere Dame in die Bahnhof-Apotheke«, erzählt sie. »Ihre Tochter und das Enkelkind waren bereits auf dem Weg nach Dresden und hatten sie aus dem Zug angerufen, weil ihnen gerade telefonisch mitgeteilt worden war, dass sie Erstkontakt zu einer positiv getesteten Person hatten. Die Dame wusste nicht mehr weiter und bat uns um Hilfe – soll sie nun Tochter und Enkelin in ihrer Wohnung empfangen, müssen beide ins Hotel oder gar sofort zurück nach Berlin?«

Getestet wird von früh bis spät
»Bin ich negativ?« Diese Frage  stellt sich in der City-Bahnhofsapotheke seither fast rund um die Uhr. »Bis Heiligabend und vor Silvester war die Nachfrage unglaublich hoch, wir haben bis zu hundert Tests pro Tag durchgeführt«, sagt Dr. Daub. »Das letzte Testergebnis Heiligabend habe ich um 22.30 Uhr ermittelt.« Vor allem Dresdner, aber auch viele Reisende, die für die Feiertage hierher kamen, wollten auf Nummer Sicher gehen. Allerdings: Nicht jeder Test fiel negativ aus, in rund acht Prozent der Fälle musste die Apothekerin ihren Kunden mitteilen »Sie sind positiv«. Die meisten Betroffenen hätten  das gefasst aufgenommen, doch mitunter würden sich auch kleine Dramen abspielen, »weil die Leute erst einmal gar nicht wissen, wie sie sich nun verhalten müssen.«

Test ist nicht gleich Test
Jetzt fragen viele Menschen in der Bahnhofsapotheke berufsbedingt nach einem Schnelltest, zum Beispiel Geschäftsreisende oder Firmen, die ihre Mitarbeiter zum Testen schicken. Eine gewisse  Routine hat sich bei Dr. Daub und ihren Mitarbeitern eingestellt: Die Abstriche werden aus dem Rachen und aus beiden Nasenlöchern genommen. 15 bis 20 Minuten später ist das Ergebnis da und  wird von der Apothekerin persönlich, per Mail oder Telefon übermittelt. »Das Test-Kit, das wir verwenden, ist hochsensibel und reagiert nicht auf typische Erkältungsviren. Daher ist das Testergebnis auch wirklich sicher.«

Weitere Infos

  • City-Apotheke im Hauptbahnhof, geöffnet täglich 7 bis 22 Uhr, Sa, So und Feiertage ab 8 Uhr
  • Weitere Schnelltests möglich am Flughafen und im Uniklinikum Dresden, Haus 81

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