Alle Jahre wieder zur Herbstzeit liefert uns der Bund der Steuerzahler ein beliebtes Dauerthema: Die Verschwendung von Steuergeldern. In Sachsen gibts dafür den »Schleudersachsen«. Der ging für 2019 an das Innen- und das Finanzministerium. Unter anderem für die Gründung eines Staatsbetriebes für Flächenmanagement, obwohl dessen Aufgaben ein anderer Staatsbetrieb längst übernommen hat und löst. Aber bitte: Wenigstens sind so Arbeitsplätze entstanden oder zumindest öffentlich-rechtlich gesichert.
Auch die Kreisverwaltung des Vogtlandkreises scheint entsprechend zu denken und zu handeln. Sie genehmigte den Bau eines 1,7 Kilometer langen Radweges für schätzungsweise 275.000 Euro. Das Problem: Das gute Stück darf leider nicht umweltfreundlich benutzt, also mit dem Rad befahren werden. Es liegt nämlich in einem Naturschutzgebiet. Und steht deshalb nun wieder zum Abriss. Aber bitte: Vielleicht findet wenigstens das anfallende Abrissmaterial Verwendung.
Wie gesagt – der Bund der Steuerzahler hat offenbar wenig Mühe, Jahr für Jahr 100 solcher Fälle in einem »Schwarzbuch« zusammenzufassen. Das jüngste war das 47. – angefüllt nur mit Beispielen besonders krasser Geldverschwendung. Aber bitte – es wird nicht die letzte gewesen sein.
Ihr Hans Eggert
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